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10.05.2020
Richtig trimmen - wie und warum!
Die korrekte Trimmung ist essentiell für das perfekte Fahrerlebnis und schont die Umwelt.
Wir erklären wann, wie und warum getrimmt wird.
Wir beeinflussen mit der Trimmeinheit die Wasserlage des Bootes und somit auch das gesamte Fahrverhalten und den Verbrauch.
Je nach Szenario muss der Motor in die optimale Position gebracht werden:
Schwächere Motoren haben oftmals Mühe, das Boot über die eigene Bugwelle zum Angleiten zu bewegen.
Zum Anfahren ist es daher sinnvoll, den Motor „anzutrimmen“, also nach unten zu korrigieren und den Schub des Propellers parallel zur Wasserlinie zu bringen.
Damit verhindern wir ein Aufsteigen des Bugs wie auf dem Titelbild zu sehen ist und halten stattdessen den Rumpf in einem flacheren Winkel zum Wasser.
Für kräftig motorisierte Boote müssen wir diese Korrektur aber oftmals gar nicht durchführen, da das Boot praktisch aus dem Stand zu gleiten beginnt und der Bug nur für einen kurzen Augenblick steigt.
Gleitet das Boot nun auf glatter See, findet man die optimale Trimmstellung folgendermaßen:
Man trimmt man den Motor soweit hoch, dass der Bug leicht zu wippen beginnt. Der Rumpf hebt sich weiter aus dem Wasser, das Boot wird dadurch schneller und fühlt sich leicht an.
An einer Bowdenzuglenkung sollte dies der Punkt sein, an dem sich das Steuerrad am leichtesten drehen lässt.
Mit einer winzigen Korrektur nach unten geben wir der Trimmung den letzten Schliff; gerade so weit, dass das Wippen nur noch minimiert wird und die Fahrt stabil erscheint:
Zur Kontrolle können wir - falls vorhanden - den Durchflussmesser und / oder die Geschwindigkeit heranziehen:
Mit optimalem Trimmwinkel ist bei unveränderter Gasstellung der Verbrauch am geringsten und die Geschwindigkeit am höchsten.
Bei Wellengang kann der Motor noch etwas stärker angetrimmt werden, um den Komfort zu erhöhen.
Durch das Herunterdrücken des Bugs reduziert sich das Schlagen des Rumpfes auf den Wellenkämmen.
Das kostet etwas mehr Treibstoff, ist den Einsatz ab meist wert.
Bei der Fahrt durch sehr hohe Wellen bietet es sich bis zu einem gewissen Punkt an, den Motor hoch zu trimmen.
Hierdurch verhindern wir, dass das Boot den Bug zu tief in den nächsten Wellenkamm rammt und umgehen somit das Eintauchen in die Wellen.
Bei R(H)IBs ist dieser Punkt bauartbedingt nicht so schnell erreicht, daher kann man sich mit einer Korrektur dieser Art etwas mehr Zeit lassen als bei reinen GFK-Booten.
Bei brechender See sollte man sehr gefühlvoll mit dieser Methode umgehen, da R(H)IBs in den meisten Fällen hecklastig sind und im Extremfall rückwärts umkippen können.
Eine Ausnahme bilden hier Boote deren Cockpit im Bug verortet ist; z.B. Wiking etc. Die Balance dieser Boote ist deutlich besser, der Komfort jedoch entsprechend schlechter.
Allgemeine Tipps:
Abhängig von der Montagehöhe des Motors kann es notwendig sein, den Motor für engere Kurven anzutrimmen, da der Propeller durch die Krängung des Bootes zu ventilieren beginnt.
Dieses Verhalten ist völlig normal und deutet auf einen korrekt montierten Motor hin.
Eine gesunde Gewichtsverteilung hat einen sehr grossen Einfluss und begünstigt eine saubere Trimmung.
Je schwerer das Boot am Heck ist, desto mehr Gewicht sollte in Richtung Bug verschoben werden. Im Optimalfall liegt der Schwerpunkt knapp vor der Bootsmitte.
Diesen Zustand erreichen Konsolenboote oder Boote die von der Pinne gesteuert werden so gut wie nie.
Um bei Vollgas die Maximalgeschwindigkeit zu erreichen wird der Motor so hoch wie möglich getrimmt. Hierbei kann es eben hilfreich sein, etwas mehr Gewicht im Bug zu haben.
Dies wirkt dem Chinewalking, einem Kippeln über die Längsachse des Bootes, entgegen. Auch Trimklappen können diesen ungewollten Effekt unterdrücken.
Apropos: Zusätzlich zum Powertrimm eingesetzte Trimmklappen machen nicht nur das Fahrverhalten eines Bootes stabiler, sondern verhelfen dem Rumpf schon bei sehr kleinen Geschwindigkeiten zum Gleiten.
Bei hohen Geschwindigkeiten ist ein zu starkes Antrimmen des Motors unbedingt zu vermeiden. Wenn der Bug gewaltsam ins Wasser gepresst wird, wird das Boot instabil.
Wenn man zum Rückwärtsfahren den Motor leicht hoch trimmt, gebt man das Heck damit etwas an und das Boot nimmt nicht so schnell Wasser über den Spiegel.
Frank - 18:55 @ Seemannschaft, Umweltschutz, Technik | Kommentar hinzufügen
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