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05.05.2020
Trimmeinheit am Yamaha F150 abdichten
Dieses Jahr zum Saisonstart haben wir die Powertrimmeinheit überholt.
Bei den alljährlichen Reinigungsarbeiten und Technikchecks fiel auf, dass das System trotz entspannter Lagerung im Winter undicht
geworden war.
Die Gummidichtungen in einer Trimmeinheit reiben sich im Laufe der Jahr an den Stempeln platt. Es handelt sich hier um typische Verschleissteile.
Um die Trimmeinheit ausbauen zu können, wurde zuerst der Motor hochgetrimmt und mittels seiner werkseitig vorhandenen Wartungskipphebel auf seiner Wartungsposition arretiert.
Als nächstes wurde die elektrische Verbindung zum Motor unterbrochen und das Kabel zurückgezogen:
Unter der Kunststoffabdeckung unten links im Bild finden sich die beiden Adern aus dem Kabel. Diese wurden mit einem 10er Steckschlüssel entfernt.
Einige Kabelbinder mussten druchtrennt werden, dann war der Weg frei.
Der Rest des Ausbaus verlief unspektakulär:
Das Hydrauliksystem wurde kurzerhand mittels der linksseitig dafür vorgesehenen Schraube drucklos gemacht.
Ein Bolzen an der Seite der Unteren Aufhängung wurde entfernt und der
gesamte Haltebolzen einfach durch die Hülsen zur anderen Seite heraus geschoben.
Die gesamte Einheit hing jetzt nur noch an der oberen Aufhängung.
Hier wurde der Sprengring entfernt und der dicke Bolzen, die Treimmeinheit festhaltend, einfach heraus gedrückt.
Somit landete unser Patient dann nach kurzer Zeit auf der Werkbank.
Es fehlte noch ein passender Lochschlüssel. Da uns 150€ dafür etwas zu viel waren, musste es “Marke Eigenbau werden”.
Der Hebel ist einen guten Meter lang und aus dickem Flachstahl.
Zur Benutzung wurden gehärtete Stahlstifte in die Löcher gesetzt.
Damit liessen sich die Endkappen
problemlos entfernen.
Die Lackschäden auf den Kappen waren leider beim Kauf des Boots schon vorhanden, allerdings ist das Material im Seewasser unproblematisch und die Lackschicht mehr eine optische Zierde.
Es stellte sich heraus, dass noch kein Wasser im Öl war, die Ringe aber deutliche Spuren von Verschleiss aufwiesen.
Im Falle einer rauhen Oberfläche hätten die rund 300€ teuren Kolben ersetzt werden müssen, da sie sind die neuen Dichtungen gleich wieder zerstört hätten.
In diesem Fall gab es aber nichts zu beanstanden.
Die Innenwände der Zylinder wiesen keinerlei Riefen oder Spuren von Korrosion auf, somit blieb es bei einer einfachen Instandsetzung.
Also wurden die benötigten Teile bestellt - nur die Dichtungen - nicht die Stützringe; letztere haben keinen Kontakt mit beweglichen Teilen und verschleissen nicht.
Kostentechnisch macht das für die Showa-Trimmeinheit (wird seit 1997 unverändert verbaut) rund 100€.
Die Dichtungen haben eine recht spezielle Form, daher haben wir gar nicht erst ins Standardregal geschaut.
Die alten Dichtungen wurden ersetzt Öl aufgefüllt. Nach dem Verschrauben der Endkappen wurde die Anlage entlüftet; hierzu einige Male in die maximalen Endpositionen gefahren.
Abschliessend wurde die gesamte Einheit von allen Seiten gereinigt; eben auch auf der Rückseite an die man bekanntlich im eingebauten Zustand nicht heran kommt.
Der Einbau gestaltete sich in umgekehrter Reihenfolge ebenso problemlos wie der Ausbau. Alle Teile wurden sorgfältig gefettet und die zerstörten Kabelbinder ersetzt.
Wir wünschen viel Spass beim Nachmachen.
Fragen, Ideen, Verbesserungsvorschläge?
Haut’s in die Kommentare! Wir freuen uns über Euer Feedback!
Frank - 13:30 @ Technik | Kommentar hinzufügen
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